Biographie|Ludwig II von Bayern




Biographie (nach Petzet)

1845  
25. August: Geburt des Prinzen Ludwig als ältester Sohn von Kronprinz Maximilian und seiner Gemahlin Marie im Schloss Nymphenburg am Geburts- und Namenstag seines Großvaters, König Ludwig I
1848  
20. März: Abdankung König Ludwigs I zugunsten seines Sohnes Maximilian, dadurch wird Ludwig II Kronprinz  
27. April: Geburt von Ludwigs II Bruder Otto

1848  
20. März: Abdankung König Ludwigs I zugunsten seines Sohnes Maximilian, dadurch wird Ludwig II Kronprinz  
27. April: Geburt von Ludwigs II Bruder Otto
1861  
2. Februar: Kronprinz Ludwig erlebt im kgl. Hof- und Nationaltheater zum erstenmal Richard Wagners „Lohengrin”, am 22. Dezember zum erstenmal „Tannhäuser”.
1864  
10. März: Tod König Maximilians II. Ludwig wird zum König proklamiert und leistet am 11. März den Eid auf die Verfassung  

4. Mai: Erstes Zusammentreffen mit Richard Wagner in der Münchner Residenz  

18. Oktober: Vertrag des Hofsekretariats mit Richard Wagner über die Vollendung des „Ring des Nibelungen” binnen drei Jahren und die Besitzrechte des Königs an diesem Werk.
  
26. November: Ludwig II. entschließt sich zum Bau eines Festspielhauses in München für die Aufführung von Richard Wagners „Ring des Nibelungen”.
  
29. Dezember: Der Architekt Gottfried Semper erklärt dem König bei einer Audienz sein Projekt eines Festspielhauses auf den Isarhöhen.

1865  
11. - 18. November: Richard Wagner zu Besuch bei Ludwig II. in Schloss Hohenschwangau.  

21. November: Darstellung der Ankunft des Schwanenritters Lohengrin auf dem Alpsee.  

10. Dezember: Richard Wagner muss München verlassen. 

1866  
28. Februar: Österreich bereitet Mobilisierung vor.
  
29. März: Preußen mobilisiert zum Teil.
  
16. Juni: Der angegriffene Deutsche Bund beschließt Krieg gegen Preußen.  

3. Juli: Nach der Niederlage von Königgrätz Auflösung des Deutschen Bundes.
  
22. August: Bayerns Vertreter schließen ohne die vom König geforderten Souveränitätsgarantien den Friedensvertrag mit Preußen und ein Schutz- und Trutzbündnis, nach dem im Kriegsfall die bayerische Armee unter preußischem Oberbefehl steht. 

1867  
22. Januar: Verlobung Ludwig II. mit Sophie, einer Tochter des Herzogs Max in Bayern.
  
31. Mai - 3. Juni: Reise des Königs zur Wartburg nach Eisenach.
  
20. - 29.Juni: Ludwig II. reist als `Graf von Berg` nach Paris zum Besuch der Weltausstellung, Ausflug nach Compiègne und Besichtigung von Schloss Pierrefonds (24.Juli) .

10. Oktober: Die Auflösung der Verlobung Ludwigs II. mit Sophie wird öffentlich bekannt gegeben.

1868  
16. April: Erste Idee des Königs zu einem `Wiederaufbau` der Ruine Vorderhohenschwangau.
  
13. Mai: Brief Ludwigs II. an Richard Wagner mit dem Konzept der Neuen Burg Hohenschwangau (Neuschwanstein).
  
5. Dezember: Idee eines neuen Versailles bei Linderhof unter dem Decknamen `Meicost-Ettal`, für das Georg Dollmann bis 1873 (Kauf der Herreninsel) eine Reihe von Projekten vorlegt.

1869  
5. September: Grundsteinlegung der Neuen Burg Hohenschwangau (Neuschwanstein) nach Plänen Eduard Riedels. 

1870  
15. Juli: Der Ministerrat erbittet vom König den Mobilmachungsbefehl gegen Frankreich.
  
16. Juli: Ludwig II. befiehlt die Mobilmachung, gleichzeitig letzter Friedensvermittlungsversuch Bray-Steinburgs.
  
19. Juli: Französische Kriegserklärung an Preußen.
  
13. September: Ludwig II. teilt Bismarck mit, er sei zu einem Verfassungsbündnis bereit.

1871  
18. Januar: König Wilhelm I. von Preußen wird in Versailles zum ersten deutschen Kaiser proklamiert.

1872  
22. Mai: Grundsteinlegung zum Bayreuther Festspielhaus.

1873  
25. September: Erste Zahlungen Preußens an die königliche Kabinettskasse aus dem `Welfenfonds` .

26.September: Kauf der Herreninsel im Chiemsee, wo das von Georg Dollman geplante `Neue Versailles` (Schloss Herrenchiemsee) entstehen soll. 

1875  
27. Mai: Ausbruch der Geisteskrankheit bei Ludwigs Bruder Otto.

1876  
13.Juli: Anweisungen des Königs zum Entwurf eines Thronsaals für Neuschwanstein.

1877  
Statt Hofrat Lorenz von Düfflipp, der angesichts der vielen Bauvorhaben des Königs bereits 1876 mehrfach auf die drohende Zahlungsunfähigkeit der Kabinettskasse hingewiesen hatte, übernimmt Ministerialrat Ludwig von Bürkel die Funktion des Hofsekretärs.

1880  
12. Dezember: Erster Besuch Ludwigs II. in Neuschwanstein, der 1880 im Rohbau unter Dach gebracht wird. 

1881  
30. Mai - 6.Juni: Besuch des Schauspielers Josef Kainz in Linderhof, gemeinsame Ausflüge mit dem König.
  
27. Juni - 14.Juli: Schweizreise Ludwigs II. mit Josef Kainz auf den Spuren Wilhelm Tells.

1883  
13. Februar: Tod Richard Wagners in Venedig.
  
18. Februar: Beerdigung Richard Wagners in Bayreuth.
  
26. März - 13.April: Aufführung sämtlicher Werke Richard Wagners an der Münchner Hofbühne in der Reihenfolge ihrer Entstehung.

1884  
16. Mai: Kauf der Burgruine Falkenstein.  

27. Mai - 8.Juni: Ludwig II. bewohnt seine vollständig eingerichtete Wohnung in Schloss Neuschwanstein.
  
1.Juni: Die bedenkliche Lage der verschuldeten Kabinettskasse wird durch eine von Finanzminister Emil von Riedel vermittelte Bankanleihe in Höhe von 7 Millionen Mark erleichtert, die der König jedoch sogleich für neue Bauprojekte einsetzt (Planungen für Burg Falkenstein, Hubertuspavillon bei Linderhof, ein neues Linderhofer Schlafzimmer, einen Maurischen Saal in Neuschwanstein u.a.). Den Nachfolgern des zurückgetretenen Hofsekretärs Ludwig von Bürkel gelingt es in der folgenden Zeit nicht mehr, die zerrüttete Kabinettskasse zu sanieren.

1885  
29. August: Auseinandersetzungen um die mit ca. 14 Millionen Mark Schulden belastete Kabinettskasse. Ludwig II., der seine Bauprojekte weiterführen möchte, fordert von Finanzminister Emil von Riedel eine entsprechende Regelung seiner Finanzen.
  
7. - 16. September: Ludwig II. bewohnt zum ersten und letzten Mal das Schloss Herrenchiemsee.
  
15. Oktober: Königinmutter Marie darf anlässlich ihres 60.Geburtstags Schloss Neuschwanstein besichtigen. 

1886  
26. Januar: Ludwig II. droht Innenminister Feiherr Max von Feilitzsch, sich zu töten oder das Land zu verlassen, wenn es zu einem „Vergreifen am königlichen Eigentum” käme, nachdem angeblich die Gefahr bestand, dass die Gläubiger der vor dem Bankrott stehenden Kabinettskasse zur Befriedigung ihrer Ansprüche auf die Schlösser des Königs zurückgreifen könnten.
  
8. Juni: Das Gutachten von Professor Bernhard von Gudden und drei weiterer Ärzte erklärt Ludwig II
für „seelengestört” und verrückt, „unheilbar” und auf Lebenszeit an der Regierung verhindert  

9. Juni: Entmündigung Ludwigs II. auf Grund des ärztlichen Gutachtens  

10. Juni: Übernahme der Regentschaft durch Prinz Luitpold, einen Onkel des Königs. Ludwig II. lässt die Staatskommission, die ihn abholen will, in Schloss Neuschwanstein verhaften
  
11. Juni: Bismarck rät Ludwig II., sich in München dem Volk zu zeigen und seine Interessen selbst vor dem Landtag zu vertreten  

12. Juni: Eine zweite Staatskommission bringt den König von Neuschwanstein nach Schloss Berg, wo er unter der Kontrolle Guddens steht  

13. Juni: Ludwig II. findet mit Gudden den Tod im Starnberger See. 

19. Juni: Leichenzug durch München und Beisetzung in der Gruft der Michaelskirche 

1. August: Freigabe der Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee für den öffentlichen Besucherverkehr  

16. August: Verbringung der Urne mit dem Herzen Ludwigs II. in die Altöttinger Gnadenkapelle.